Der KFC Uerdingen muss zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit Insolvenz anmelden. Die fatale Misswirtschaft der letzten Jahre fällt dem Traditionsverein voll vor die Füße.
Und auch die Zukunft wird steinig, sehr steinig. Das muss allen Betroffenen klar sein. Es wurde viel Vertrauen verspielt. Dies zurückzugewinnen, wird die erste Herkulesaufgabe.
Während dies aber möglich ist, scheint ein Klassenerhalt für die erste Mannschaft utopisch. Stand 3. August gibt es keinen gültigen Spieler-Vertrag, die werden in den kommenden Tagen abgeschlossen. Keine Mannschaft, keine Vorbereitung und das elf Tage vor dem schwierigen Auftakt bei Rot-Weiß Oberhausen.
KFC-Klassenerhalt wäre größeres Wunder als Meister Lautern 1998
Dazu die Bürde, mit -9 Punkten in die Saison zu starten. "Ein schweres Brett", nennt es ein Vorstandsmitglied der Uerdinger. Die Quadratur des Kreises würde es wohl besser treffen. Ein Klassenerhalt der Uerdinger würde ein größeres Wunder sein als die Deutsche Meisterschaft 1998 vom 1. FC Kaiserslautern direkt im Jahr nach dem Bundesliga-Aufstieg.
Denn der KFC hat zwar Tradition, sonst derzeit aber nicht viel. Kein Geld, keine Mannschaft, kein Stadion und kein eigenes Trainingsgelände. Der Klub startet bei Null - oder besser gesagt im Minusbereich, wenn man auf das Punktekonto der Regionalliga blickt.
Trotzdem muss man den Hut vor den Verantwortlichen ziehen, die nichts für die Ausgangslage können, die alles versucht haben, das Schiff wieder einigermaßen auf Kurs zu bringen und die nun versuchen, einen großen Berg mit bloßen Händen zu verschieben.
Dabei kann man den Beteiligten nur viel Glück wünschen, sie werden es brauchen. Sonst verschwindet bald erneut ein Verein von der Landkarte der oberen Ligen.